Haushalt mit Kindern
Die Arbeiten im und am Haushalt dauern mit Kindern grundsätzlich länger.
Nicht, weil du ständig Dinge und Fähigkeiten angucken musst.
Nicht, weil sie dich ständig ablenken, um dir dringend wichtige Dinge zu erzählen. Du zuhören, antworten und etwas angucken sollst. Auch nicht, weil du pausenlos in deinem Tun unterbrochen wirst, da du
a) gucken musst,
b) Dinge von wo runterholen sollst,
c) beharrlich die Kleinen mit Nahrung versorgst,
d) oder ständig Hintern abwischst.
Der Haushalt mit Kindern dauert länger, weil Kinder dir „helfen“ wollen.
Diese Hilfe ist total super. Sie ist Spielen, gemeinsame Zeit und Lehrstunde in einem.
Folgendes Szenario liefert die Antwort.
Ich hole Holz. Dazu: Leeren Holztragebehälter nehmen, zehn Meter über den Hof zum Holzschuppen gehen. Behälter mit Holz füllen. Zehn Meter zurück zum Haus traben. Behälter abstellen. Dauer der Tätigkeit drei Minuten.
Wenn das Kind (knapp zwei Jahre alt) hilft:
Leeren Holztragebehälter gemeinsam schleppen. Gleichzeitig um Spielzeug, Stuhl und Schuhe herum torkeln. Kind schnauft, da der Behälter unglaublich schwer ist. Weitere Hindernisse sind Tür und Treppe. Kind lässt auch nicht los, um sich am Geländer festzuhalten.
Zehn Meter über den Hof am Dreirad vorbei torkeln. Den Behälter fest umklammert.
Das Holz lade ich in den Behälter, weil Kind zurückläuft, um Schuhe anzuziehen. Kind kommt zurück, hilft den Behälter zu tragen. Ich gebeugt mit zwei Händen, den Behälter fest, umklammert.
Kind bei einer Körpergröße von 80 Zentimetern mit einer Hand.
Ich schnaufe, weil der Behälter schwer und der Rücken schmerzt.
Vorbei an Dreirad, Treppe, Tür, Schuhe, Stuhl und Spielzeug.
Dauer der Tätigkeit zehn Minuten.
Nun ratet mal wie lange ich für diesen Text gebraucht habe.
P.S.: natürlich sind die anderen von mir aufgezählten Gründe, genauso zeitraubend. 🙂