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Wolfspferd
K2 und K3 spielen auf dem Hof. Sie sind mit „Schule spielen“ fertig und wechseln zu „Pferd spielen“.
K3 bekommt die Pferdeleine an und beschließt heute ein Wolfspferd zu sein.
Wir sollen aufpassen. Es beißt manchmal und kann rennen.
Aber K2 hat alles unter Kontrolle.
Also keine Sorge. -
Wolkentiere
Geschichten aus dem Alltag:
Wir fahren mit dem Auto auf der Autobahn.
Langeweile kommt schnell auf und Beschäftigung muss her.
„Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst“ auf der Autobahn ist rasch erschöpft. Die Ergebnisse wiederholen sich in zu kurzer Zeit. Baum, Blatt, Busch, kleiner Busch, kleiner Baum, Gras, Gräser, Baumstamm, Baumstumpf, Straße, Markierung, Leitplanke, Auto, Blume, Erde, Erdhaufen, Stein, Himmel, Sonne oder Wolken.
Auch ein beliebtes Spiel: Sätze bilden aus den Buchstaben und rechnen mit den Nummern der Kennzeichen.
Oder „Wolkenformen raten“.
K3 ruft erstaunt: „Die Wolken sehen wie Tiere aus.“ –
„Was denn für Tiere?“ erwieder ich. –
„Na – Wolkentiere!“ -
Keine Banane
Eine Geschichte aus dem Alltag:
K4 wacht auf. Entsteigt der Schlafstätte. Die Augen auf halb acht und der Gang unsicher.
Ruft mir zu. Nein – fordert: „Mane!!!!“ Bei mir angekommen, will‘s auf den Arm. Guckt sich von der erhöhten Position um. Keine Banane. Wir drehen uns im Kreis, sodass K4 die Küche untersuchen kann. Keine Banane. Unglaube, Unwille und Unverständnis machen sich breit. „Ich habe keine Banane.“ wiederhole ich. „Mane!“ wiederholt K4 die Forderung.
Ich schalte um und biete Alternativen an. Birne, Apfel, Brot. „Nein!“.
Die Minuten vergehen.Endlich: Das dritte Angebot des Brotes wird angenommen und zwei Scheiben Brot verschwinden in den Kinderschlund.
Der Morgen ist gerettet und der Tag kann beginnen.
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Aufregung und Hühnerstall
Gastkinder und eigene Kinder haben eine Maus gesehen. Im Hühnerstall.
Ganz große Aufregung.
Dann noch eine Zweite. Die Spannung ist kaum auszuhalten.Sie beschließen die Maus zu fangen.
Wollen sie auf dem Feld freilassen.
Oder, dem Kater geben.
Ich verbiete die Maus an den Kater zugeben.
„Aber die Maus stirbt doch eh.“ – Ich gucke streng.
Die Maus wird nicht an den Kater verfüttert!
Gut. Dann fangen und auf dem Feld freilassen. Sie hohlen passendes Equipment.
Handschuhe und einen Karton. Im Hühnerstall diskuteiren sie, wie sich die Maus am besten fangen lässt.
Die Maus hört zu.
Ein Update folgt …
Update 3. September 2022:
Sie haben die Maus nicht gefangen. Die Maus wurde nicht freigelassen und nicht an den Kater verfüttert. Denn – Oh Wunder, oh Wunder.
Sie war verschwunden.
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Wie war die Schule?
Eines der Rituale die ich pflege, sind vier Fragen an die Kinder nach der Schule.
- Wie war die Schule?
- Habt ihr Hausaufgaben auf?
- Was gab es zum Mittag?
- Gibt es Nachrichten für mich?
Antworten in der Regel:- Gut.
- Ja./Nein./Mama es ist Freitag, da haben wir keine Hausaufgaben auf.
- Xyz/ Weiß ich nicht mehr
- Nein. / Ja. / Weiß nicht.
Heute quetsche ich K2 aus. K2 ist die erste Woche in der Schule.
K2 ist eigentlich auf dem Sprung, muss spielen.
Ganz wichtig und hat keine Zeit für Fragen.
„Hast du dich heute gemeldet?“ – „Ja.“
„Wie hast du das denn gemacht?“ – K2 zeigt enthusiastisch wie das Melden ging.
Ich bohre weiter und suche nach mehr Fragen.
Die erste Woche ist schließlich eine ganz besondere Zeit.
„Wann habt ihr denn Sport?“ Ich gucke auf den Stundenplan.
„Ahhh, heute hattet ihr Sport. Wie war denn Sport?“
K2 antwortet: “ Heute hatten wir keinen Sport. Sport ist ausgelaufen.“ –
„Ausgelaufen? Und weswegen?“ frage ich.
K2: „Weil ein Junge nicht laufen wollte.“
„Was habt ihr denn stattdessen gemacht?“
K2: „Gesessen.“
„Wo habt ihr denn gesessen?“
K2: „Na da wo wir immer sitzen.“
„Wo ihr Unterricht macht?“
K2 nickt und rennt los. -
Fenster putzen und Regen
Ich möchte Fenster putzen.
Gucke mir den Wetterbericht an. Daumen hoch, kein Regen.
Sonst mache ich das gerne. Hof fegen bei Wind. Fenster putzen bei Regen.
Läuft heute würd ich sagen. Es kann ja nur gut werden.Das Ende der Geschichte meiner geputzten Fenster:
Nun, es hat geregnet. Doll.
K4 hat raus geguckt. K4 macht das sonst nie.
Guckt also dem Regen zu. Mit den Fingern an der Scheibe.Und die Moral von der Geschicht‘:
„Putze deine Fenster nicht.“ -
Mönschen
K3: „Wenn ein Mönsch etwas (g)efunden hat. Dann darf ein Mönsch auch damit bielen.“
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Spazieren und rennen
Wir gehen spazieren. K2, K4,
die domestizierten Wolfsnachkommen (H1 und H2) und ich.
K2 hat H2 an der Leine.
Doch H2 ist unglücklich, weil warm und weil bewegen.
Dann der Horror. Rennen!
K2 will rennen mit dem Hund an der Leine. Hund guckt genervt, trabt tapfer.
K2 ist vergnügt und zieht den Hund hinter sich her.
Schnüffel-Pause, weiter gehts.Kurz vor zu Hause, Wechsel.
Ich nehm H2 und K2 nimmt H1.
Die beiden rennen los. H1 rennt gerne. K2 rennt heute auch gerne.
H2 und ich trotten hinter her.
Die Hunde glücklich, das Kind ist glücklich, alle sind glücklich. -
Beschäftigung am Abend
Für Kinder mit Langeweile und Tatendrang sowie deren Eltern mit dem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung. Bietet sich folgende Tätigkeit an:
Kinder 10 Meter Mülltüten abrollen und anschließend auf deren ausdrücklichen Wunsch aufrollen lassen.Ich schüttel auch mit dem Kopf. Der Ausgang der Geschichte ist klar.
K2 kommt mit einer Rolle Mülltüten und fragt: „Darf ich die abrollen?“.
Mein Kopf sagt „Neeeein! Du weißt was passiert.“ –
Das elterliche Herz sagt: „Na klar mein Kind mach. Erfreue dich und entdecke die Welt.“ –
Ich höre mich sagen: „Du darfst. ABER dann rollst du das auch wieder auf.“ –
Kinderaugen beginnen zu strahlen, der Handel wird akzeptiert.K2 rennt mit der Tüten-Rolle über den Hof. Aus der Rolle wird langsam dennoch stetig ein Haufen und ich bekomme voll Freude das Ergebnis präsentiert.
Ich erinnere an den Handel und K2 macht sich voller Energie an die Arbeit.
Die Reaktion beeindruckt mich. Meine Erwartung war doch eine andere.
Kann das wahr sein? Drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen?
Kind hat was zu tun? Eltern haben ihre Ruhe? Und Kind hält sich an die Bedingungen?Zwei Minuten später …
K2 gibt auf: „Weil es ist soooo viel.“Ratet, wer auf dem Tüten-Haufen sitzen bleibt. Und wer am wenigsten Lust drauf hat, aus dem Haufen eine Rolle zu machen.
The End:
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Wann ist Sommer?
Es sind geschätzt 28 Grad Außentemperatur.
Wir waren im See baden.
Die Sonne schien fleißig.K2 fragt: „Mamaaaa? Wann ist Sommer?“ –
„Na jetzt.“ –
„Waaaas? Den ganzen Tag?“
„Ja“ – denk ich mir. Den ganzen Tag.